Jetzt richtig rum?

Aprilwetter

Der Blick aus meinem Krankenzimmerfenster, den ich leider nur durch Scheiben und Fensterrahmen sehen konnte. (von Ute aufgenommen).
Das letzte Aprilwetter erinnert mich daran, daß die Maitour morgen leider ohne mich stattfinden muß. Im nächsten Jahr nehme ich dann wieder an beiden Feiertagen teil. Versprochen. Prost.
:-P

Bettverlängerung

Erstaunliche, lehrreiche Tage sind das. (Für Bewerbungen in Abu Gureib oder Guantanamo)
Ein Fuß welcher über Tage, wenn auch nur zart, mit der gleichen Stelle anstößt kann zum allesbeherrschenden Gedanken werden.
Dankbarerweise wird solcherlei Kenntnis hier positiv genutzt und mir wird eine Bettverlängerung installiert.

Uiuiui

So hart hätte ich es mir nicht vorgestellt. 10 Tage liegen und eine größere Operation und schon bereiten 20-30 m Flur Probleme. Freitag kann ich so noch nicht heim. Samstag vielleicht. Heute Nachmittag kann ich vielleicht nochmal üben. Dumm ist daß ich das rechte Bein überhaupt gar nicht, auch kein bisschen, belasten darf. Dafür stört es aber, da es doch im Weg ist. Und ruckzuck bin ich außer Puste. Bis später.

Warten auf's Frühstück.

Puh, diese Nacht hätte ich mal wieder geschafft. Mit wenig Schlaf. Der überfällt mich tagsüber sobald ich etwas lese. Dann humple ich heute eben öfter mal auf's WC. Käm nur jemand um mein Bett aufzurichten! Bei der Aussicht.

Auf Krücken zu Thp3

Wer hätte gedacht daß es heute auch noch einen dritten Thp geben würde! Und dann auch noch so einen.
Heftiges Zerren kündigte an daß sehr bald mit einem Ereignis zu rechnen sei. Freudig einerseits, andererseits aber wiederum von so vielen äusseren Faktoren beeinflusst und in einen engen Zeitkorridor gezwängt, daß es nur lästig ist. Darum war es so befreiend, selbst -mit ein klein wenig Hilfe- auf die Toilette zu krücken und auf die Bettpfanne zu verzichten. Von jetzt an habe ich wieder eine Menge freie Kapazität in meiner Birne.

Gefüllte Schweinehälfte?

Naja, ich sehe die Bilder ja nur auf dem Handy.

Perspective

Die Krücken kann ich in der Zimmerecke sehen. Als/Zum Tageshöhepunkt (in Folge: Thp) habe ich damit bereits mein Bett und Zimmer verlassen, um eine kleine Runde durch den Gang zurück zu meinem gepolstertem Bett zu drehen. Damit ist die Perspective am Freitag entlassen zu werden real.
Nach Tagesordnungspunkten (Top) 3 und 4 an einem total verpennten Tag kommt doch tatsächlich noch Thp2. Verbandswechsel. Ich soll einen Trombosestrumpf anstelle des lästigen Verbands am rechten Bein bekommen. Dabei werden auch alle anderen Verbände, etc. entfernt und erneuert. Gelegenheit meinen Dokumentationsdrang rauszulassen. Tote Tiere, Gemüse und Backöfen erscheinen mir.

Kaffeezeit

...mit Ausblick. Gar nicht so schlecht. Obwohl der Balken stört. Entspannend. Etwas vorher habe ich das Aufstehen aus dem Bett und das 'Gehen' am Laufgestell geübt. Die ersten Schritte für das Gehen mit Krücken. War nicht schwer, daran soll es nicht liegen. Es versammelt sich aber auf unangenehme Weise eine Menge Blut in der rechten Hüfte.

Montagmorgen. Katzenwäsche

7 Uhr. Mein Badezimmer wird reingebracht. Eine Wasserschüssel mit Handtüchern und Waschlappen. Damit werden die erreichbaren Körperregionen gesäubert. Zahnbürste und -becher sehen aus wie gestern nach dem Zähneputzen. Auch im Übrigen scheint alles auf einen Montag hinzudeuten.
Erfreulich ist, daß ich vorraussichtlich am Wochenende entlassen werde. Vorbereitend gibt es ab heute Krankengymnastig. Aufstehen und an Krücken zur Toilette. Hört sich an als sei es machbar. Da ich mich sonst jedoch nicht aus meinem Bett herausbegebe, wird auch dies zu einer schwierigen Aufgabe.

Sonntag. Krankengymnastik/n

Da ist mein schatz. In ihrem neuen ehrenamtlichen Lehrberuf Krankengymnastin versucht sie meinen rechten Fuß zu mobilisieren. Durch Gerüst und Schiene sowie den Draht durchs Schienbein war die Bewegung stark (95 %) eingeschränkt. Die Bewegungsfähigkeit kommt nur langsam wieder. Die Zehen kann ich schon fast wieder in Richtung Fußrücken strecken. Aber der Plan sieht ja noch 9 weitere Wochen zum richtigen Wiedergehenlernen vor. Danke mein lieber Schatz für die erste Hilfe.

Sonntag - Abwechslung!

Die Höhepunkte wechseln sich mit schöner Regelmäsigkeit ab.
1. Waschen
2. Frühstück
3. Mittagessen
4. Kaffee
5. Abendessen
6. Zähneputzen
Gelegentlich kommt es aber zu einem Tageshöhepunkt. Wie gerade in der Erwartung des Mittagessens. Erstmals darf ich die OP-Narbe sehen. Beachtlich! 25-30 cm vielleicht auch ein wenig mehr. Das ist aber nicht der Höhepunkt. Deq kommt nach dem Kommando 'jetzt bitte kräftig husten'! Die erste Trainage ist ca. 25cm lang. Die zweite etwas länger. Da muß ich doch mal durchatmen.
Ich warte jetzt auf den Kaffee.

Samstag Abend

Ein oder zweimal am Tag habe ich ein paar Minuten für mich. Dann geht mein netter Bettnachbar spazieren und erzählt mir bei der Rückkehr von den aufregenden Dingen im Gang unserer Station. Es ist dann Zeit für TV. Das viele Liegen macht müde. Ein Film, danach schlafen bis zum ersten Besuch einer unserer netten Schwestern. -bestenfalls-. Leider gibt es gelegentlich noch Gründe die Nachtschwester zu rufen.

Samstag. Das lange warten.

Die letzte nacht schlief ich erstmals durch. Kein wunder denn mein darm hatte sich beruhigt und mein bein lag auf einem weichem kissen und war zudem gegen das gefährliche seitliche umfallen geschützt. Die tabletten wirken weiterhin prima. Erwarte den ersten tag des aufstehens gespannt. Ich verlasse den bettbezug nach wie vor nur für sekunden mit jeweils nur einem teil meiner rückseite. Die prognose sieht weitere wochen vor. Derweil mache ich mir gedanken über mechanische hilfsmöglichkeiten. Leider bin ich realist und dazu kassenpatient. Werde mir die gedanken aber als nette ablenkung weiter machen.

Samstag. Stand der dinge

Letzte nacht war gut. Rückenschlafen für fortgdschrittene. Wer sich bewegt verliert. Die nächsten 14 tage werde ich das rechte bein und hüfte nicht belasten dürfen. Dh. Nix sitzen, stehen mit krücken, ansonsten liegen. Danach beginnt die krankengymnastig mit leichter teilbelastung. + abrollen!? In 6 wochen dann gehts schon zur reha. Nach weiteren 3 wochen kann ich dann vielleicht schon wieder gehen.
Danke mein schatz ute. Danke bruder und papa. Danke meinen lieben freunden. Stellt mir was kalt.

Freitag. Op.

Die nacht halbwegs durchgestanden. Jetzt noch zähneputzen und waschen. Danach -9uhr- gibt es eine blaue lmaa tablette. Wirkt ein wenig wie dibi. Schnarch. 12uhr - mit dem bett geht es in den aufwachraum. Vorbereitung auf op. Hier komm ich gleich wieder hin. Es ist 1uhr. Op. Bin wieder wach und werde in den aufwachraum gefahren. 17uhr. Das gerüst ist weg. Kommt auch nicht mehr :-). Zur sichern lage kommt das bein in eine schiene. Überhaubt keine gute idee!! -große schmerzen. Die nacht dauert trotz einer drittel lmaa sehr lange.

Mittwoch - wann kommt op?

Gestern abend stand ich nicht auf dem op-plan. Die nacht haben mich bein und darm nicht schlafen lassen. Daher gibt es heute morgen etwas dibi. Wunderwaffe. Aber kein ende meiner zwei plagen. Die darmplage endet am abend. Zusammen mit einer stärkeren schmerz- und beruhigungstablette ist die nacht zur hälfte zu ertragen.

Dienstag. Warten auf op beginnt.

Dies ist der erste mögl. Op-tag. Die letzte nacht war lang. Jetzt quält durchfall. Windelwechsel wird zur unangenehmen routine. 'gar nicht' zu empfehlen. Das gerüßt quält. Schmerzen sind nicht mehr einfach zu ertragen.

Montag - ohne dibi

Heute gibt es an stelle der wunderwirkenden infusion tabletten. Wirken prima und ich bin wach. Schmerz ist nicht so schlimm wie so. Der stuhlgang wird zum beherrschenden gedanken. Das gerüst welches mein bein hält wird zur plage.

Erster tag. Sonntag

An einem draht durchs schienbein hängen 7kg. Diese ziehen das bein aus der hüftgelenkspfanne. Das ist 'unangenehm' ab er gut so. Ist die hüfte doch auf der rückseite gebrochen. Zum glück gibt es dibi!

Erstmals in der senkrechten.

Einfach erschreckend wie wenig man sich nach 6 tagen waagerechte noch bewegen kann. 5 sekunden an einem stehgerüßt und schon wieder dankbar -mit hilfe- aufs bett sacken lassen.